Fiat führt den benzinbetriebenen 500 wieder ein: Eine Anspielung auf die Realität beim Übergang zu Elektrofahrzeugen

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Fiat hat in aller Stille eine benzinbetriebene Version seines legendären 500-Modells wieder eingeführt, ein Schritt, der eine umfassende Korrektur in der Branche unterstreicht. Anfangs überschätzten die Automobilhersteller die Geschwindigkeit, mit der die Verbraucher Elektrofahrzeuge einführen würden, was zu einem Wiederaufleben der Nachfrage nach konventionellen Motoren führte. Beim neuen 500 geht es nicht um Geschwindigkeit; Mit nur 65 PS ist es eines der langsamsten Autos auf europäischen Straßen und benötigt über 16 Sekunden, um eine Geschwindigkeit von 100 km/h zu erreichen. Aber für viele Fahrer ist das nicht der Punkt.

Der Zweck des 500: Stadtleben, nicht Rennen

Der Fiat 500 wurde schon immer für städtische Umgebungen entwickelt, wo schnelle Beschleunigung weniger wichtig ist als Manövrierfähigkeit und Kraftstoffeffizienz. Die Höchstgeschwindigkeiten sind bescheiden – 156 km/h für das Fließheckmodell und 153 km/h für das Cabriolet –, aber für den Stop-and-go-Verkehr vollkommen ausreichend. Die bescheidene Leistung des Wagens (68 lb-ft Drehmoment über ein Sechsgang-Schaltgetriebe) und die leichte Bauweise (ca. 2.325–2.429 lbs) halten die Betriebskosten niedrig.

Hier geht es nicht darum, Rundenrekorde aufzustellen; es geht um Praktikabilität. Die Rückkehr des Gasmotors verdeutlicht eine Marktlücke, die durch zu optimistische EV-Prognosen entstanden ist.

Die Hybrid-Option: Mild, aber präsent

Der wiederbelebte 500 ist nicht völlig von der Elektrifizierung getrennt. Es gibt ihn in einer Mild-Hybrid-Konfiguration, auch wenn der Name etwas irreführend ist. Bemerkenswert ist auch das Fehlen eines Automatikgetriebes; Käufer, die Bequemlichkeit suchen, werden zum vollelektrischen Modell 500e verwiesen. Die eigenwillige 3+1-Tür-Konfiguration – eine einzelne Tür mit hinterem Scharnier auf der Beifahrerseite – bleibt bestehen und bietet einen verbesserten Zugang zum Heck, ohne die Stellfläche des Fahrzeugs zu vergrößern.

Ein Vergleich: Fiat vs. Toyota

Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern investierte Toyota mit dem Aygo Während der Aygo X auf dem Papier praktischer sein mag, behält der Fiat einen unverwechselbaren Stil, der viele Käufer anspricht. Die Wahl zwischen den beiden hängt oft von der Präferenz ab, nicht von der reinen Leistung.

Die Zukunft der Verbrennungsmotoren in Europa

Die Entscheidung von Fiat, den gasbetriebenen 500 wieder auf den Markt zu bringen, ist eine direkte Reaktion auf die veränderten Marktrealitäten. Das Unternehmen strebte einst eine vollständig elektrische Produktpalette bis 2027 an, dieses Ziel wurde jedoch auf Eis gelegt. Allerdings ist die Zukunft der Verbrennungsmotoren in Europa ungewiss. Die EU plant, den Neuverkauf von Benzin- und Dieselautos bis 2035 zu verbieten. Die Gesetzgebung wird jedoch überprüft und kann möglicherweise angepasst werden.

Die Wiederbelebung des gasbetriebenen Fiat 500 ist eine kurzfristige Lösung, die der aktuellen Nachfrage Rechnung trägt, ihre langfristige Rentabilität hängt jedoch von den sich weiterentwickelnden EU-Vorschriften ab. Vorerst bleibt es eine praktikable Option für Fahrer, die ein kleines, erschwingliches und stilvolles Stadtauto bevorzugen.