Neue britische Kfz-Steuer wird sich auf die Kosten für Elektrofahrzeuge auswirken

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Ab 2028 müssen Fahrer von Elektrofahrzeugen (EV) im Vereinigten Königreich mit einer neuen, pro Meile gezahlten Kfz-Steuer rechnen, die als eVED (Electric Vehicle Excise Duty) bekannt ist. Durch diese Änderung erhöhen sich die Betriebskosten um schätzungsweise 200–300 £ pro Jahr, berechnet auf der Grundlage der tatsächlich gefahrenen Kilometer. Der Schritt zielt darauf ab, entgangene Kraftstoffsteuereinnahmen auszugleichen, da immer mehr Autofahrer auf Elektrofahrzeuge umsteigen, wirft jedoch Fragen zur Erschwinglichkeit und Einführung von Elektrofahrzeugen auf.

Wie eVED funktionieren wird

Das eVED-System berechnet den Fahrern drei Pence pro Meile für vollelektrische Fahrzeuge und eineinhalb Pence pro Meile für Plug-in-Hybride (PHEVs). Diese Sätze werden jedes Jahr erhöht, um der Inflation zu entsprechen. Der Kilometerstand wird bei den jährlichen MoT-Tests für Fahrzeuge, die älter als drei Jahre sind, aufgezeichnet, während neuere Autos einer jährlichen Kilometerzählerprüfung in autorisierten Werkstätten unterzogen werden. Bei der Zahlung der Kfz-Steuer schätzen Autofahrer ihre jährliche Kilometerzahl und erhalten am Jahresende eine Rückerstattung oder eine Rechnung basierend auf der tatsächlichen Nutzung.

Werden Elektrofahrzeuge immer noch billiger sein?

Während Elektrofahrzeuge zuvor für ihre niedrigeren Betriebskosten gelobt wurden, verringert die neue Steuer den Abstand zu Benzin- und Dieselautos. Die Analyse zeigt, dass selbst mit eVED das Laden zu Hausetarifen außerhalb der Spitzenzeiten für Elektrofahrzeuge wahrscheinlich immer noch günstiger sein wird. Allerdings könnten Elektrofahrzeuge durch die Nutzung teurer öffentlicher Ladestationen genauso teuer werden wie herkömmliche Fahrzeuge.

Beispielsweise kostet ein Volkswagen ID.3, der mit Strom außerhalb der Spitzenzeiten betrieben wird, etwa zwei Pence pro Meile zuzüglich der drei Pence eVED-Steuer. Im Gegensatz dazu kostet ein Benzin- oder Diesel-Golf etwa zehn bis zwölf Pence pro Meile. Beim Laden an öffentlichen Stationen könnte der ID.3 jedoch inklusive Steuer neun Pence pro Meile kosten – vergleichbar mit einem Benzinauto.

Die Reaktion von Politik und Industrie

Die vorgeschlagene Steuer stieß sowohl in der Automobilindustrie als auch in der Öffentlichkeit auf Kritik. Edmund King, Präsident der AA, betonte die Notwendigkeit von Transparenz und Schutz für Gruppen wie Pflegekräfte und Landfahrer, die stark auf Autos angewiesen sind.

Das Office for Budget Responsibility schätzt, dass eVED bis 2029–2030 jährlich 1,4 Milliarden Pfund einbringen könnte, prognostiziert aber auch, dass dadurch der Verkauf von Elektrofahrzeugen bis 2031 um 440.000 Einheiten sinken könnte. Ford UK kritisierte den Zeitpunkt und argumentierte, dass die Steuer die Anreize für Elektrofahrzeuge untergräbt und die Einführung verlangsamen werde. Delvin Lane, CEO von Instavolt, wies darauf hin, dass solche Richtlinien Investitionen in die Ladeinfrastruktur abschrecken könnten.

Was das für Autofahrer bedeutet

Die Einführung von eVED stellt einen bedeutenden Wandel in der Straßenbesteuerungspolitik dar. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Regierung, verlorene Einnahmen auszugleichen, da Elektrofahrzeuge Autos mit fossilen Brennstoffen ersetzen. Während Elektrofahrzeuge in vielen Szenarien wettbewerbsfähig bleiben, verkompliziert die neue Steuer die finanzielle Gleichung. Die Wirksamkeit des Systems hängt von einer fairen Umsetzung, einer transparenten Kilometerverfolgung und fortlaufenden Anpassungen ab, um sicherzustellen, dass es das Wachstum von Elektrofahrzeugen nicht bremst.