Mercedes sieht sich auf dem Elektro-SUV-Markt mit harter Konkurrenz konfrontiert. Während sein Konkurrent BMW bereits seinen iX3 auf den Markt gebracht hat, der auf einer neuen dedizierten EV-Plattform (der „Neuen Klasse“) basiert, scheint Mercedes aufzuholen. Eine frühe Testfahrt des kommenden elektrischen GLC-Prototyps mit EQ-Technologie deutet jedoch darauf hin, dass dieser Newcomer die nötige Schlagkraft liefern könnte, um Mercedes wieder an die Spitze zu bringen.
Das für dieses Debüt ausgewählte Testgelände war alles andere als gewöhnlich: die Dumont Dunes in Nevada, eine hoch aufragende Sandlandschaft, die normalerweise von dröhnenden Buggys und Offroad-Giganten dominiert wird. Hier, inmitten der wechselnden Dünen, wollte Mercedes-Testchef Peter Kolb beweisen, dass der GLC trotz seines elektrischen Antriebsstrangs ebenso anspruchsvolles Gelände bewältigen kann wie jedes herkömmliche SUV.
Kolb räumte ein, dass Kunden wahrscheinlich nicht regelmäßig mit diesen Problemen konfrontiert werden. Die Strategie erklärte er jedoch: „Wenn sich der GLC unter diesen widrigen Bedingungen bewährt, werden Kunden weder auf Schnee noch auf Schotter Probleme haben.“ Bei diesen extremen Prüfungen ging es nicht nur um Schlamm und Sand; Sie stellten für die Mercedes-Ingenieure eine entscheidende Gelegenheit dar, die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs gründlich zu testen, bevor es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Das Fahrerlebnis in dieser anspruchsvollen Umgebung zeigte die entscheidenden Vorteile des elektrischen Setups. Der GLC 400-Prototyp mit zwei Elektromotoren mit 482 PS (360 kW) und 800 Nm Drehmoment zog sich mühelos hinauf und über die Dünen. Diese rohe Kraft war beeindruckend, aber das wirklich Herausragende war die unmittelbare Reaktion der Elektromotoren. Im Gegensatz zu einem benzinbetriebenen Allradantrieb, bei dem für eine optimale Leistung ein konstanter Drosselklappendruck erforderlich ist, ermöglichte der GLC eine präzise Steuerung und lieferte nur bei Bedarf Leistungsstöße.
Durch das Umschalten in den „Terrain-Modus“ auf dem das Armaturenbrett überspannenden Hyperscreen wurden die optionale Luftfederung und die Hinterachslenkung aktiviert, wodurch das Fahrzeug insgesamt um 50 mm angehoben wurde. Für noch gewagtere Manöver erschließt ein zusätzlicher „ESP-Off“-Modus das volle Potenzial der Dünen als riesigen Spielplatz. Auch wenn ein gründlicher Straßentest noch aussteht, war der Nervenkitzelfaktor unbestreitbar.
Über diese beeindruckende Leistung unter anspruchsvollen Bedingungen hinaus hat Mercedes den Schwerpunkt auf die Alltagstauglichkeit gelegt. Der neue GLC glänzt mit gewachsenen Abmessungen: 4,85 Meter lang bei einem im Vergleich zum Vorgänger um 80 mm verlängerten Radstand – eine gute Nachricht für die Fondpassagiere. Das Stauraumvolumen ist ebenso großzügig: 128 Liter im vorderen Kofferraum (ideal für Abschleppseile oder sandige Stiefel) und 570 Liter im hinteren Laderaum.
Bedenken hinsichtlich der Reichweite werden mit einem 94-kWh-Akku ausgeräumt, der bis zu 406 Meilen mit einer einzigen Ladung verspricht, zusätzlich unterstützt durch Schnellladefunktionen: 10 bis 80 % Kapazität werden in etwas mehr als 20 Minuten über ein 330-kW-Ladegerät wieder aufgeladen. Mit einem Preis von 60.350 £ liegt der GLC 400 etwa 10 % über seinem benzinbetriebenen Gegenstück, das weiterhin zusammen mit dem neuen Elektromodell verkauft wird. Diese Strategie bietet Kunden die Wahl zwischen traditionellen Verbrennungsmotoren und der neuesten EV-Technologie.
Der Schachzug von Mercedes mit dem GLC-EQ-Technology-Prototyp zeigt das Engagement, den Elektro-SUV-Markt direkt anzugehen. Während BMW derzeit mit seiner Neuen Klasse iX3 die Nase vorn hat, deuten die beeindruckenden Geländefähigkeiten, praktischen Merkmale und die konkurrenzfähige Reichweite des GLC 400 darauf hin, dass er das Zeug dazu hat, ein ernstzunehmender Anwärter im Rennen um die Vorherrschaft bei Elektrofahrzeugen zu werden.























